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15.08.2010

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Zwei Parcours, Pfeilschrott und Festivalstimmung (und zwei Medaillen)

Am vergangenen Freitag (13.08.) machten wir, also Tim, Thomas und Andrea, uns auf den Weg ins niedersächsische Volkmarshausen bei Hannoversch Münden. Die ganze Zeit machten wir uns ein wenig Sorgen um das Wetter, denn schließlich wollten wir die kommenden beiden Tage zur Deutschen Meisterschaft im 3D-Schießen im Freien verbringen. Deswegen haben wir dann nach der Ankunft auch schnell unsere Zelte aufgebaut bevor es regnete – nur regnete es gar nicht.
Alle Bedenken waren für umsonst und so hatten wir eine ruhige und entspannte Nacht, um dann die erste Hürde am Samstagmorgen zu meistern. Die hieß Nebel und Kälte beim Aufstehen morgens um 6.30 Uhr. Bis dann 9 Uhr alle ca. 350 Starter  eingetroffen waren, hatten sich Nebel und Kälte verzogen und man fand sich im großen Halbkreis zur Begrüßung ein.
Beim 3D-Schießen gibt es 28 verschiedene Tierattrappen, die von allen Startern abgelaufen und im Idealfall auch noch getroffen werden müssen. Man läuft immer in Vierergruppen und jede Gruppe beginnt an einem anderen Punkt im Parcours. Damit es nicht zu einem heillosen Durcheinander kommt, findet man sich zur Begrüßung schon an einem festgelegten Punkt mit seiner Gruppe ein.
Gesagt, getan, ich kam zum Schild mit der Nummer 24 und lernte meine „Mitläufer“ erst einmal kennen. Wir waren eine reine Frauengruppe, trotzdem wollte man uns kein GPS-Gerät geben...Nun, nach kurzer Zeit strömten die Massen in alle Richtungen aus und verteilten sich relativ schnell auf den beiden gestellten Parcours. Normalerweise wird bei einem 3D-Turnier ein Parcours mit 28 Tieren gestellt, der an beiden Tagen abgelaufen wird, wobei aber die Entfernungen nach dem ersten Tag durch die Kampfrichter variiert werden und am zweiten Tag auch die Wertung anders abläuft. Diesmal gab es aufgrund der hohen Anzahl der  Starter aber zwei Parcours. Wir Recurver starteten im „gelben“ Parcours. Um 10 Uhr wurden zwei für alle hörbare Raketen abgeschossen und das war das Startsignal. Das erste Tier wurde erfolgreich „erlegt“ und dann machten wir uns zum nächsten Stand auf. Wir folgten den an Bäumen angebrachten Pfeilen, gelangten aber nicht zur gesuchten Scheibe 25…hätte man uns mal doch ein GPS-Gerät gegeben. Nachdem wir feststellten, dass die Pfeile nicht uns galten, fanden wir dann den richtigen  Weg, der mit rot-weißen Flatterbändern ausgewiesen war und kamen bis Turnierende nicht mehr vom Weg ab.
Es war ein Rauf und Runter, viele Schüsse gingen bergauf oder bergab und man musste ja auch immer wieder seine Pfeile aus dem Gebüsch fischen. Das war mit so einiger Anstrengung verbunden und deswegen dehnten wir unsere Mittagspause gut aus. Am Verpflegungsstand kann jede Gruppe nach eigenem Ermessen Pause machen und andere Gruppen dürfen überholt werden. Es geht bei dieser Turnierart nicht um die Zeit. Das ist insofern schön, da so jede Gruppe ein individuelles Tempo haben kann, welches dem Alter der Gruppenteilnehmer und der Fitness jedes einzelnen angepasst ist. Nach den ca. fünf Stunden im Parcours kamen wir kaputt, aber glücklich über den schönen Tag schwitzend wieder im „Basislager“ an. Gegen Nachmittag war es nämlich richtig warm geworden und wir freuten uns alle auf unsere Dusche.

Am Abend verkrochen sich die beiden anderen Jenaer relativ schnell in ihre Zelte, ich machte noch einen kleinen Spaziergang und gesellte mich zu anderen Zeltenden. Es kam schon ein bisschen Festivalstimmung auf, als alle vor ihren Zelten und Wohnwagen saßen und grillten, schwatzten und lachten.

Am nächsten Morgen taten dem einen oder anderen vielleicht noch sämtliche Knochen und Muskeln vom Vortag weh, jedoch machten sich alle wieder auf in die Parcours. Wir Recurver bestritten am Sonntag den „orangen“ Parcours. Dieser war vom Gelände her einfacher zu begehen und nicht allzu viele Höhemeter waren zu bewältigen, das heißt aber nicht, dass die Schüsse dadurch einfacher waren. Ich kann von mir persönlich sagen, dass ich wahrscheinlich realitätsnahe Tiere brauche um auch zu treffen. Schließlich habe ich den Tiger, den Löwen und den Pelikan im Laubwald nicht getroffen und dabei auch den einen oder anderen Pfeil einbüßen müssen, der es vorzog, auf einen Stein zu fliegen und zu zerbrechen. Die Wildschweine, Rehe und Hasen hingegen waren für mich eher unproblematisch.
Trotz des einfacheren Geländes stärkten wir uns in der Mittagspause wieder ausgiebig mit Bratwurst und Kaffee und hielten hier und da ein Schwätzchen mit Schützen aus anderen Gruppen. Über die zu schätzenden Entfernungen tauschte man sich nicht aus, auch wenn es für den einen oder anderen vielleicht verlockend war, doch am Ende siegt der Sportsgeist und jeder versucht für sich selbst das Beste daraus zu machen.

Gegen Ende des Tages verließ uns das gute Wetter und ich kam mit meiner Gruppe ca. anderthalb Stunden nach den ersten pitschepatschenass am Sammelpunkt wieder an. Wir waren alle trotz vielleicht nicht berauschender Ergebnisse glücklich und froh, ein so tolles Wochenende gehabt zu haben. Die allerletzte Hürde meisterten wir dann auch noch: die Siegerehrung. Bei so vielen Startern in so vielen Altersklassen und Bogenarten dauerte die Siegerehrung 105 Minuten an, was bei Dauerregen schon nochmal zum Härtetest wurde. Da wir aber auch nach vorn durften, war das eine kleine Entschädigung. Tim erreichte in der Klasse U17 Recurve den 4. Platz, mit der Mannschaft gewannen wir hinter den beiden Mannschaften aus Zepernick Bronze in der Recurvewertung und ich durfte bei den Damen ganz nach oben aufs Treppchen. Damit sind zwei Fünftel des Zieles (fünf Medaillen) für die gesamten Meisterschaften, die im August und September stattfinden, schon einmal erreicht. Hoffentlich geht es in zwei Wochen zur DM der Altersklassen in Karlsruhe so weiter. Wir drücken euch die Daumen!!!

Und vielleicht bekommt der eine oder andere Fita-Schütze ja jetzt Lust, auch mal ein 3D-Turnier zu schießen…

Alle Ergebnisse sind unter www.dbsv1959.de einzusehen.

Andrea Röher

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