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10.08.-11.08.2019

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Bericht von der DM 3D in Hohegeiß

Da hatte ich mir so schön den Urlaub nach dem Wettkampfkalender des DBSV geplant und dann trotz (oder wegen?) eines überfahrenen Fuchses beim Mühlhäuser Qualiturnier die Zulassung um einiges verfehlt. Na und, dabei sein ist alles, hingefahren bin ich dann trotzdem. Und zwar als Chauffeur, als Betreuer für eine U 12 Scheibengruppe, als DBSV Sterneverkäufer und zu guter Letzt als Berichterstatter hier.

Die Annahme, für all diese Dinge keinerlei Vorbereitung zu benötigen, erwies sich als grundfalsch. Freitagmittag begann der Stress, Anruf vom Vizepräsidenten mit der Order, 1000 Sicherheitsnadeln nach Hohegeiß mitzubringen. Die wurden gebraucht, um bei über 500 Bogenschützen die laminierten Startnummern am Trikot zu befestigen. Völlige Panik, nach dem 13.!!! Versuch per Telefon, Internet und mit dem Fahrrad halsbrecherisch durch die Stadt (hier hätte mich ein Vereinskamerad fast mit dem Auto erlegt, hatte aber Rücksicht und sehr gute Bremsen) wurde ich fündig. Ein freundlicher Kurzwarenhändler hatte außer Mitleid noch geheime Reserven von fast 500 Stück, der Deal der Woche vermutlich. Der Rest kam am Samstagmorgen aus Berlin nachgeliefert.

Nun wäre bis zur geplanten Abfahrt noch ein schönes Stündchen Zeit gewesen. WÄRE, wenn es nicht Anruf Nr. 2 aus Hohegeiß gegeben hätte: Leider im Hotel kein Frühstück möglich, bitte für die komplette Jenaer Truppe Essen besorgen. Allein die Wünsche beim Morgengetränk: Kaffee mit Milch, Kaffee ohne Milch, aber mit Zucker. Zucker gabs nicht, dann halt Honig. Kalte Schokomilch, kaltes Wasser…es war für alle was dabei.

Leider auf der Strecke geblieben ist wenige Minuten vor Abfahrt unser Falk. Irgendein blöder Infekt wollte ihn nicht fahren lassen. Die anschließende Trauerarbeit von Clara und mir gipfelte dann in hübschen Ideen: könnten die Hersteller der 3D-figuren nicht ein überlebensgroßes Norovirus oder ein Coli-Bakterium kreieren? Alternativ auch Kopfläuse, Zecken oder Krätzemilben. Die Motivation beim Zielen wäre bestimmt noch viel größer als beim „bösen“ Wolf.

Die Ankunft in Hohegeiß war ein Kulturschock, inmitten der schönsten Berglandschaft erwarteten uns zwei 16geschossige Bausünden aus Beton (jawohl, noch 5 Etagen höher als die Lobedaer Platte), jedenfalls für zwei Tage unser Hotel. Zimmer okay, Flachbildschirme riesig, Frühstück Fehlanzeige, Preis gepfeffert, Rest verratzt. Schwamm drüber. Nächstes Mal im Zelt.

Der unrühmliche Höhepunkt des ersten Wettkampftages bestand aus einem „Verpflegungsstützpunkt“, an dem sich ungelogen eine einzige Kiste mit leeren Wasserflaschen befand. Der Parcours verlief hauptsächlich durch düstere Fichten-Monokultur. Pfeil-wiederfinde-freundlich allerdings, ohne jeden störenden Grashalm. Die vier Kinder aus meiner Gruppe schafften das aber ohne Motivationsverlust und haben auch richtig gut getroffen. Schreiben und Rechnen…naja, ging so…die Schießzettel konnten dank aufmerksamster Überwachung korrekt gewertet werden. Bei einer anderen Kindergruppe wurde während des Zusammenrechnens von einem Kampfrichter die Benutzung des Taschenrechners untersagt. Unerlaubtes elektronisches Hilfsmittel, oje.

Die nächste Enttäuschung gab es nach dem Ende des Parcours. Ein einziger Grillstand und die Getränketheke waren dem Ansturm nicht wirklich gewachsen. Da sind wir Thüringer halt verwöhnt, bei einem Titel „Deutscher Meister Wettkampfverpflegung“ wären wir garantiert Titelfavorit.

Am Sonntag die brutale Kehrtwende: Parcours Nr.2 mit Verpflegung, mit WC, mit noch viel besserem Wetter und vor allem mit abwechslungsreicher und schöner Landschaft. Clara erhamsterte sich die Bronzemedaille, Thomas war multifunktional, hatte den Generalüberblick, organisiert, diskutierte, schoss selber mit, moderierte dann noch die Siegerehrung und Erhard beendete seine erste DM erfolgreich und angesichts der extremen Steillagen stolz, unfallfrei durchgekommen zu sein. Meist gingen die Anstiege steilstmöglich auf direkter Linie hoch und wieder runter, echt hart für alle Beteiligten, nicht nur für die Ü 65.

Für mich endete das Wochenende nach erfolgreichem Sterneverkauf in der Jenaer Kinderklinik, das Falk-Virus hatte auch in meiner Familie zugeschlagen und ich durfte hier als Betreuer die Nacht verbringen. Kostet weniger als die Hälfte vom Hotelzimmer in Hohegeiß. Und hat Vollverpflegung…

Bilder und Ergebnisse unter www.dbsv1959.de
/sn

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