Verein für Kegeln und Bogensport

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02.-06.06.2017

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„Ich fand gar nichts nicht gut“ – Ein Rückblick auf unser Bogensportcamp am Pfingstwochenende

Alles neu – nicht nur für die Kinder und Jugendlichen, sondern auch für die Organisatoren unseres Bogensportcamps, welches in dieser Form ein absolutes Novum in unserem Verein war. Zu Beginn dieses Jahres wurde angeregt, ein solches Camp auf die Beine zu stellen und im April haben wir dann Nägel mit Köpfen gemacht. Unserer Einladung sind 14 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren gefolgt. Von Freitag bis Sonntag haben unsere Nachwuchsbogensportler eine gute Zeit miteinander verbracht und es wurde auch die eine oder andere neue Freundschaft geschlossen.

Das Camp startete Freitagnachmittag mit dem Aufbau der Zelte, ein bisschen Training und Volleyball und auch die Eltern und Geschwister der Teilnehmer konnten sich mal an Pfeil und Bogen probieren. Nach dem wunderbaren und vielfältigen durch die Eltern gestellten Buffet am Abend stand das erste Highlight, vorbereitet und angeleitet durch Thomas Röher, an: Cloudschießen. Diese Disziplin war für fast alle ganz neu und hat tierisch Gaudi gemacht. Es geht darum, den Pfeil so nah wie möglich an ein sehr weit entferntes Ziel zu bringen. Hierfür muss steil in die Luft geschossen werden, um die lange Distanz zu überbrücken. Nach einem spannenden Turnier standen Svenja, Landesrekordhalterin in der Klasse U12 Jagdbogen, und Emil, erst seit etwas mehr als einem Monat dabei, am besten da und mussten ins Stechen gehen. Svenja hatte die Nase vorn und setzte den Pfeil ziemlich dicht ans gesetzte Ziel. Das Cloudschießen hat fast allen mit am besten gefallen und verlangt in jedem Falle eine Wiederholung!

Nach einer doch recht kurzen Nacht wurden am Samstagmorgen um 7 Uhr mit ordentlich Krawall alle aus den Federn geholt – nicht Simon, denn der stand bereits gegen 6 Uhr an der Schießlinie und hat fleißig trainiert – Hut ab! Als dann alle nach einem kurzen Aufwach- und Erwärmungsprogramm in die Gänge gekommen waren, wurde den Ausführungen von Frank Jecke gelauscht, der eine Einführung in Grundsätze und Möglichkeiten des Trainings gab und einige wichtige Technikelemente erläuterte. Eine zentrale Frage hierbei war „Ziele ich, auch wenn ich kein Visier habe und wenn ja, wie?“ Anschließend wurde das Gelernte in der Praxis angewendet und versucht, den eigenen Bewegungsablauf noch genauer selbst zu beobachten und zu kontrollieren. Da das alles ganz schön anstrengend war, gab es nach dem Mittagessen (danke an Annelies Haustein für die tolle Unterstützung bei der Verpflegung!) eine längere Pause. Nur die ganz Motivierten und auch schon Wettkampferprobten setzten sich noch einmal mit Frank zusammen, um  einige wichtige Themen bezüglich des mentalen Trainings zu erörtern. Einige Kinder hatten sich im Vorfeld auch gewünscht, etwas über andere Bogenarten wie z. B. Compound zu erfahren. Jens Singer hat eine anschauliche Einführung in die verschiedenen Bogenarten gegeben, an die Andrea Kern als erfahrene Kampfrichterin mit Erklärungen zu Wettkampfgrundsätzen angeknüpft hat. Das war ganz schön viel Theorie für den einen Tag und deshalb kam der Feld-/Wald-/3D-Parcours, den Andreas Freytag gestellt hat, genau zur richtigen Zeit. Auch diese Disziplin war für viele Teilnehmer neu und hat richtig begeistert. Es durfte sogar über die Leiter auf unseren Materialcontainer geklettert und von dort heruntergeschossen werden – fetzt! Leider kam ein Unwetter immer näher, sodass wir ganz schön eilen mussten und die letzten Schüsse schon bei starkem Wind und düsterem Himmel fielen. Pünktlich zum Einsetzen des Starkregens waren alle im Vereinsheim versammelt und die Besten des Parcours, Lea, Linda und Christiane, wurden gekürt. Dann ließen wir das Gewitter Gewitter sein und vergnügten uns bei einem an die Wand projizierten Film in der Hütte. Dass nebenbei ein Zelt samt Isomatte und Schlafsack baden gegangen ist, war am Ende auch nicht so schlimm, denn wenn man so eine tolle Gruppe hat, in der man sich gegenseitig aushilft und ein Kind auf eine seiner zwei dünnen Isomatten verzichtet, um jemand anderem aus der Patsche zu helfen, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Pünktlich zum Filmende kam die Sonne wieder hervor und wir konnten den Abend ausgelassen genießen. Als es dann endlich dunkel war, wurde zum Nachtschießen mit Fackellicht gerufen. Diesen Spaß hat sich kaum jemand entgehen lassen und es wurde bis fast Mitternacht auf 10 Meter geschossen – genial!

In der Nacht setzte wieder der Regen ein, der sich dann leider auch nicht mehr verabschiedet hat. Es war unangenehm frisch und nass, sodass wir uns, auch für die Gesundheit der Kinder, dazu entschlossen haben, das angesetzte Abschlussturnier am Sonntagmorgen ausfallen zu lassen. Hier sollte eigentlich einmal richtig wie im Wettkampf mit Ampelanlage und Kampfrichter geschossen werden. Das werden wir nachholen.

 Abgeschlossen haben wir das Camp mit einer kurzen Auswertungsrunde. Jeder sollte Dinge aufschreiben, die er gut oder nicht so gut fand. Die Disziplinen, die eher unbekannt waren, haben allen viel Spaß gemacht. „Ich fand gar nichts nicht gut“ hat den Betreuern als Einschätzung  natürlich am besten gefallen. Nicht so gut fanden einige das zeitige Aufstehen und die längeren Theorieteile. Wir werden uns das (zumindest letzteres) zu Herzen nehmen und beim nächsten Mal etwas anders planen. Denn wir möchten, dass unsere Kinder und Jugendlichen Spaß haben, sich bei uns wohlfühlen und sich keinem übertriebenen Leistungsdruck aussetzen müssen. Wer Leistung möchte, soll die Möglichkeit dazu bekommen, wer "just for fun" Bogensport betreiben möchte, ist bei uns ebenfalls Teil einer tollen Gemeinschaft - das sehen wir jede Woche beim Kindertraining. Danke an alle, die uns dabei unterstützen!

AR

Noch mehr Bilder sind hier und auf  Facebook zu finden.

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